Mittwoch, 26. Juni 2013

Der Unterschied zwischen Zeit und Ewigkeit.


Die Ewigkeit ist das Maß des sich gleichbleibenden Seins,
 Das Sein der vergänglichen Dinge aber wird durch die Zeit gemessen.
Also ist die Ewigkeit das Maß des ersten Seins, nämlich des göttlichen,
die Zeit dagegen Maß der Bewegung, 
und somit des beweglichen veränderlichen Seins.

Thomas von Aquin 

(Summa Theologica 10,4)

Montag, 24. Juni 2013

Zeit und Ewigkeit



Nunc fluens facit tempus, 

nunc stans facit aeternitatem





Das fließende Jetzt macht die Zeit, 

das stehende Jetzt macht die Ewigkeit. 


Boethius

(De Trinitate 4,70) 


Bild:
Zeit und Ewigkeit © Uli Viereck 
www.viereck-kunst.de

Montag, 17. Juni 2013

Der Strahl wird die Sonne







Mein Geist, kommt er in Gott, wird selbst die ewige Wonne,
Gleichwie der Strahl nichts ist als Sonn in seiner Sonne.


Angelus Silesius

(Cherubinischer Wandersmann 4,136)

Foto : Sunrise ©  




Alles hat jener, o Herr, der Dich hat



Du, o Gott, bist die Wahrheit und das Urbild ... 
Du, mein Gott, bist die absolute Kraft und darum die Natur aller
Naturen. Mein Gott, Du hast mich dahin geführt zu sehen,
dass Dein absolutes Aussehen das natürliche Aussehen jeder
Natur ist; dass es das Angesicht ist, das die absolute Seiendheit*
jedes Seins ist; dass es die Kunst und Wissenschaft 
alles Wissbaren ist.
Wem es also vergönnt ist, Dein Angesicht zu schauen,
 sieht alles offen und nichts bleibt ihm verborgen. 
Er weiß alles.  
Alles hat jener, o Herr, der Dich hat, und alles
hat der, der Dich sieht. Denn niemand sieht Dich als nur derjenige,
der Dich besitzt; niemand vermag sich Dir zu nahen, da
Du unnahbar bist. Niemand also wird Dich erfassen, 
außer Du schenkst Dich ihm.


Nikolaus von Kues


(De visione Dei, Ausschnitt aus Kap. VII )
Quelle


*unveränderliche Substanz

Dass Gott in Ruhe ist, das bringt alle Dinge zum Laufen.



Dass Gott in Ruhe ist, das bringt alle Dinge zum Laufen. Etwas ist so lustvoll, das bringt alle Dinge zum Laufen, dass sie zurückkommen in das, von dem sie gekommen sind und das doch unbeweglich in sich selber bleibt, und auf je höherer Stufe ein Ding ist, umso lustvoller läuft es.



Meister Eckhart

(Sprüche)



Sonntag, 16. Juni 2013

Im Meer kann man kein Tröpflein unterscheiden.





Wenn du das Tröpflein wirst im großen Meere nennen,
Denn wirst du meine Seel' im großen Gott erkennen.

Angelus Silesius



(Cherubinischer Wandersmann 6,172)

Foto: Quelle nicht erinnerlich



Im Meer werden alle Tropfen Meer





Das Tröpflein wird das Meer, wenn es ins Meer gekommen;
Die Seele Gott, wenn sie in Gott ist aufgenommen.

Angelus Silesius


(Cherubinischer Wandersmann 6,171)

Foto : Sunrise @ kazkun /panoramio. com